Erste Versuche mit HDR

Diese Woche habe ich einen HDR-Fotokurs (3 Abende) abgeschlossen, und seitdem gehe ich mit anderen Augen durch die Welt, sozusagen. Man hat uns gesagt, dass HDR süchtig macht, und das scheint sich zu bewahrheiten… ;-) Interessiert hat mich diese Technik schon länger, weil im Web auch immer mehr von diesen Bildern aufgetaucht sind, die einen so ganz eigenen „Look“ haben. Wer wunderbare Beispiele dafür sehen will, muss nur mal auf stuckincustoms.com reinschauen – Trey Ratcliff beherrscht die Technik meisterhaft, zeigt Bilder aus der ganzen Welt und hat auch bereits ein Buch zum Thema geschrieben.Ich finde seine Aufnahmen immer wieder faszinierend! Seit ich meine Nikon D5000 besitze, habe ich endlich die Möglichkeit, mit RAW-Dateien zu arbeiten, und Ende Dezember habe ich mir die HDR-Software Photomatix zugelegt. Im Kurs haben wir nun die Aufnahmetechnik praktiziert und die Verarbeitung mit dieser Software kennengelernt.

Die Geister scheiden sich, ob HDR nun kitschig oder genial ist. Reine Geschmacksache, wie so vieles in der Fotografie. Allerdings hat HDR unbestreitbar Vorteile, wenn es darum geht, große Kontrastumfänge und schwierige Lichtsituationen zu meistern. Schon oft habe ich mich über Aufnahmen geärgert, die richtig belichtet waren – und der überzogene Himmel war trotzdem ausgefressen. Letztes Jahr habe ich Aufnahmen vom „Kuhloch“ in der Bürser Schlucht gemacht (ein steinernes Naturdenkmal) – fast unmöglich, die dunklen Bereiche zwischen den Blöcken richtig abzubilden, es sei denn, man würde rundum professionelle Studiobeleuchtung aufstellen… Auch mit Blitz nicht machbar. Aber mit HDR (natürlich schon ausprobiert)! Denn hier werden, vereinfacht ausgedrückt, eine Reihe von Aufnahmen mit verschiedenen Belichtungsstufen miteinander verrechnet. Und so kommen schlussendlich alle Bereiche optimal zum Vorschein, auch die dunkelsten und hellsten. Ganz besonders interessant sind Motive, die lebhafte Musterung haben (Holz, Stein etc.) und Wetterstimmungen.  Und so ertappt man sich plötzlich dabei, dass man nach ganz anderen Motiven Ausschau hält wie bisher – windschiefe zerfallene Hüttchen im Wald, Brücken, Tunnel und Regenwolken sind plötzlich viel interessanter… Jedenfalls geht es mir derzeit so! Und vor allem verspüre ich derzeit auch ein starkes Bedürfnis nach einem richtig guten Stativ. Wird wohl nicht mehr lange dauern, bis ich mir das zulege, für gute Belichtungsreihen kann man nicht drauf verzichten.

Hier mal ein Bild von meinen ersten Gehversuchen mit HDR, aufgenommen in Nenzing unterhalb der Ruine Ramschwag.  Im Vergleich sieht man sehr gut, wie der überzogene Himmel und die dunklen Bereiche auf der Schattenseite der Hütte sowie die lebhaften Grünschattierungen sehr viel besser zur Geltung kommen als in der unbearbeiteten Originalaufnahme. Ich sehe HDR nun jedenfalls als zusätzliche Möglichkeit, in bestimmten Situationen zu besseren Bildern zu kommen – ihr werdet hier also sicher noch öfter was davon zu sehen bekommen!

Original und HDR im Vergleich

Original und HDR im Vergleich

Author: SiGa

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