Die Rappenlochschlucht und die Alploch-Schlucht in Dornbirn/Gütle sind zwei der größten Schluchten Mitteleuropas, nur etwa 6 km vom Bahnhof Dornbirn entfernt. Ihre Erschließung geht in die Jahre 1862/63 zurück und wurde vor allem vom Gründer der bekannten Textilfirma, Franz Martin Hämmerle, vorangetrieben. Bis 1899 wurde die Schlucht gangbar gemacht und der Staufensee angestaut, um Strom für Dornbirn und die damalige elektrische Eisenbahn von Dornbirn nach Lustenau zu gewinnen. Die Gebäude der Spinnerei wurden inzwischen anderen Zwecken zugeführt. Unter anderem kann man hier seit 1999 das größte Rolls-Royce Museum der Welt mit zahlreichen historisch wertvollen Exponaten besuchen. Im ehemaligen Feuerwehrhaus ist jetzt das Krippenmuseum angesiedelt.
Anfahrt
Über die A14 bis zur Ausfahrt Dornbirn Süd. Weiter in Richtung Dornbirn (Zentrum), immer geradeaus am Stadtspital Dornbirn vorbei Richtung Gütle (ab der Spitalskreuzung angeschrieben). Die Straße überquert nach einer leichten Linkskurve die Dornbirner Ache, hier biegen sie rechts ab und fahren an der Karrenseilbahn, dem Campingplatz und dem Waldbad Enz vorbei gerade aus bis ans Ende der Straße ins Gütle. Dort sind ausreichend (gebührenpflichtige) Parkplätze vorhanden. Umweltschonender geht´s auch mit dem Bus.
Die Wanderung
Im Gütle kann man sich einen Tag lang gut verweilen, denn abgesehen von den Schluchten kann man wie schon erwähnt auch die zwei Museen besichtigen. Es gibt auch ein Gasthaus und eine Jausenstation zum Einkehren. Wer gerne wandert, kann z.B. vom Staufensee aus zur Bergstation der Karrenseilbahn aufsteigen oder bei der Talstation parken, hochfahren und dann absteigen ins Gütle oder nach Ebnit. Von dort aus kann man mit dem Bus wieder zur Seilbahn fahren oder der Dornbirner Ache entlang bis dorthin laufen.
Vom Gütle aus gelangt man dann innerhalb kürzester Zeit in die Schlucht. Die Wege sind gut ausgebaut und gepflegt. Allerdings sollten Sie bedenken, dass es in Schluchten gerne feucht ist (nun, das liegt in der Natur) und unbedingt geeignetes Schuhwerk wählen. Über Brücken, Treppen, Steige und durch einen Felstunnel in der Klamm geht man den abwechslungsreichen Weg entlang bis zum Stausee, dem sogenannten Staufensee. Dort kann man wie gesagt auch die Wanderung ausdehnen und zur Bergstation der Karrenseilbahn aufsteigen. Wenn Sie aber wegen der Schlucht gekommen sind, sollen Sie das Alploch nicht verpassen.
Folgen Sie also dem Weg am Staufensee entlang bis zur Brücke und dem Kiosk am anderen Ende des Sees. Dort kann man eine Pause einlegen, bevor man dem Weg weiter folgt und, rechts abbiegend, in Richtung Alploch wandert (beschildert). Gleich am Eingang dieser Schlucht wird´s eng und der ganze erste Teil des Weges besteht aus Holzsteigen, die an den Felswänden angebracht sind. Gewaltige Felswände und zahlreiche kleine Wasserfälle bieten ein sehr schönes und beeindruckendes Naturschauspiel. Am Ende der Schlucht gehen die Steige wieder in einen Natur/Schotterweg über, der uns ansteigend aus der Schlucht hinauf bis nach Ebnit und zum Naturdenkmal „Kirchle“ führt. Das ist eine Klamm, in der man gewaltige, ausgewaschene Felsen durchquert.
Von dort aus können Sie ins Gütle zurück wandern oder Sie nehmen den Bus bei der Haltestelle Schmitten an der Straße im Ebnit bis dorthin. Denn von nun an geht es etwas steiler und unwegiger über einen Natur-/Wurzelpfad wieder bergab. Wenn Sie nicht bis nach Ebnit gehen möchten, machen Sie bereits im Alploch kehrt und gehen den selben Weg (z.B. auf der anderen Seite des Sees entlang) wieder zurück.
Pluspunkte
Schluchten sind immer ein Naturschauspiel für sich, und hier hat man gleich zwei sehr schöne Exemplare davon, das Naturdenkmal „Kirchle“ und einen See. Für Wanderer und Fotografen ein Eldorado. Was will man mehr? Aber Achtung, bei Nässe wird´s rutschig und dreckig!
Zusammenfassung
Schwierigkeitsgrad:
Leichte, abwechslungsreiche Wanderung, auch für Kinder spannend. Mit Kinderwagen aber besser nicht, weil einige steile Treppen und enge Steige zu überwinden sind.
Gehzeit:
Kleine Runde Rappenloch – Staufensee – Alploch und auf dem selben Weg zurück ca. 1,5 Stunden. Große Runde über Ebnit und zu Fuß zurück ins Gütle ca. 3 Stunden.
Höhenunterschied:
Kleine Runde wenig Höhenunterschied, bis zum unteren Abschnitt des Alplochs ca. 180 Meter. Der 2013 neu angelegte Weg allerdings, der die Einsturzstelle umgeht, erfordert etwas Kondition (steil, Treppen) und fügt noch einige Höhenmeter hinzu, da vor dieser Stelle hochgestiegen und danach wieder zum See abgestiegen werden muss.
Die große Runde überwindet ca. 570 Meter Höhenunterschied bis Ebnit.
Karte:
Diesmal gibt´s keine Google-Map, sondern einen Link zu www.vorarlberg.com mit einer Kurzbeschreibung und der passenden Karte. Ebenfalls besuchenswert ist die Webseite www.rappenlochschlucht.at, wo man sich sehr ausführlich informieren und vorab anhand zahlreicher Bilder den Weg schon mal erkunden kann.
Meine Meinung
Ganz toll im Sommer, weil´s in der Schlucht immer etwas kühler ist. Zum Fotografieren ein Traum, vor allem, wenn der Bach nach einigen Regentagen viel Wasser führt. Allerdings braucht man ein Stativ (für die dunklen Plätzchen) und Geduld, bis die vielen Touristen aus dem Bild spaziert sind… ;-) Hier noch einige Eindrücke von der Wanderung – Bilder einfach anklicken, dann kann man sie vergrößert betrachten!
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