Diese Cycnoches haagei ist eine der wenigen Naturformen, die ich besitze, denn ich halte hauptsächlich Hybriden. Letztes Jahr hat aber leider meine Cycnoches peruviana das Zeitliche gesegnet, sie hat eine (von mir zu spät entdeckte) Milbeninvasion nicht überlebt. Immerhin hat sie drei Jahre bei mir ausgehalten, nicht unbedingt selbstverständlich, denn es handelt sich um eine laubabwerfende Art, die eine Winterruhe braucht.
Schwer zu bewerkstelligen in einer beheizten Etagenwohnung… Dennoch hat sie jedes Jahr geblüht, und die Blüten sind wirklich höchst interessant. Weswegen ich also letztes Jahr im Mai auch gleich Ersatz besorgen musste – zwei verschiedene Cycnoches-Jungpflanzen.
Diese hier hat sich nun tatsächlich entschlossen zu blühen, wenn auch zunächst einmal nur recht sparsam. Dafür sind alleine schon die Knospen spannend anzusehen, und während ich täglich darauf warte, dass sie endlich aufgehen, werden sie einfach nur immer größer und bauchiger! (Bild zum Vergrößern anklicken)
Und hier noch so ein Kandidat, der mich wenigstens nicht so auf die Folter spannt, denn die Knospen entwickeln sich sehr schnell, die Blüte selbst hält allerdings nur einen Tag. Es dürfte sich um Passiflora xkewensis oder zumindest eine Hybride daraus handeln (ohne Garantie – Korrekturen nehme ich gerne entgegen). Beim Besuch einer Orchideengärtnerei in Italien fanden wir Triebe dieser Passiflora als Abfall in einer Schubkarre. Sie wucherte in einem der Treibhäuser derart vor sich hin, dass sie rücksichtslos ausgelichtet worden war.
Etliche der abgeschnittenen Triebe fanden im Gepäck von Orchideenfreunden ihren Weg nach Österreich und wuchern jetzt hier vor sich hin – meine auf meinem verglasten Balkon, wo es im Winter um die 5 Grad hat. Diese Pflanze hat jedoch – leider – die Eigenart, erst im Oktober zu blühen, und auch dann nur kurz. Immerhin aber sind die Blüten wirklich fotogen. Übrigens wird sie auch bei mir rücksichtslos ausgelichtet, jedes Frühjahr, sonst würde sie schon lange meine Platzverhältnisse übersteigen… ;-)